Entwicklung einer Mobilitätsauskunft, die individuelle und öffentliche Verkehrsangebote verbindet

In den letzten Jahren nahm das Angebot und die Nutzung von (Car- / Bike-) Sharing Angeboten mehr und mehr zu. Doch nicht immer gibt es am Start- oder Zielort einer Route die Möglichkeit ein solches Sharing-Fahrzeug auszuleihen bzw. abzugeben. Dafür sollen im Projekt Regiomove sogenannte Mobilitätshubs entstehen, die Verkehrsangebote vernetzen. Mit Hilfe der entwickelten Mobilitätsauskunft, die klassische ÖV-Angebote mit modernen IV-Angeboten verbindet und ihre Auskunftssysteme verknüpft, soll es schon jetzt möglich werden diese Angebote für mehr Menschen erreichbar zu machen und Reisedauern zu verkürzen. Dabei wird ein zusätzlicher Fokus auf die gegebenenfalls eingesparten Emissionen gegenüber alternativen Verkehrsmitteln gelegt.

Die Anwendung verbindet verschiedene Auskünfte und Schnittstellen um ein Ergebnis zu berechnen. Im Wesentlichen sind das:

  • TRIAS-Schnittstelle für Fahrtinformationen
  • TRIAS-Schnittstelle für Ortsinformationen
  • Nextbike-Schnittstelle für Bikesharing
  • GraphHopper für internes Routing
  • Mögl. Erweiterung: Stadtmobil-Schnittstelle für Carsharing

 Der Nutzer kann auswählen, ob er Verbindungsvorschläge nach dem Muster „Erst ÖV, dann IV“ oder umgekehrt erhalten möchte. Zusätzlich kann er ein eigenes Fahrrad und die generelle Nutzung von verschiedenen Sharing-Anbietern auswählen.

Das Vorgehen der Anwendung (mit IV Beispiel nextbike) ist folgendes: Zunächst werden die eingegebenen Start- und Zielorte mithilfe der TRIAS-Schnittstelle validiert und der Nutzer wählt aus einer Liste von vorgeschlagenen Orten aus, sodass die Positionen anschließend eindeutig sind. Dann wird die nextbike-Schnittstelle nach allen verfügbaren Stationen oder ahrrädern angefragt. Von diesen werden all jene herausgefiltert, die in einer fahrradfreundlichen Reichweite zu Start- bzw. Zielort liegen. Anschließend berechnet die Anwendung viele potentielle ÖV-Verbindungen vom Start zu den potentiellen Fahrrädern beim Ziel sowie von den potentiellen Fahrrädern beim Start zum Ziel. An die als Ergebnis von der TRIAS-Schnittstelle zurückgegebenen Verbindungen wird jeweils die zugehörige, mit GraphHopper auf OpenStreetMap basierte, Fahrrad-Route angehangen, sodass sich eine Gesamtverbindung ergibt. Um den Nutzer nicht mit vielen Verbindungen zu überfluten werden nur solche angegeben, die einen Reisedauervorteil gegenüber einer direkten ÖV-Verbindung anbieten.

Mithilfe der verknüpfenden Mobilitätsauskunft lassen sich insbesondere dann Verbesserungen erzielen, wenn eine oder mehrere der folgenden Bedingungen erfüllt sind:

  • Start oder Ziel liegt außerhalb eines Sharinggebietes
  • Start und Ziel liegen nicht an (Haupt-)ÖV Achsen
  • Start und Ziel werden zwar durch ÖV angebunden, jedoch

nicht direkt verbunden

  • ÖV-Routen machen für den Nutzer unnötige Umwege

Beispiele für Verbindungen in Karlsruhe sind zum Beispiel Neureut <-> Kühler Krug. Bulach <-> Rüpurr Battstraße oder Fächerbad <-> Städtische Klinikum

Autor: Carl Gerlach

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